Tutorial: dunkle Haut


Auf Annis (@its.annis.world) und Alaras (@alaraxdraws) Wunsch hin habe ich mich mal daran gemacht ein Tutorial fürs Kolorieren von dunkler Haut zu machen. Diesmal nicht als Video, sondern als Fotos mit Erklärungen. Am Ende ist einer meiner Copics leer gegangen, wie ich das gelöst habe, seht ihr dann. 

 

 


 

Bevor ich mit dem Kolorieren anfange, bereite ich mir meist ein Colour-Sheet vor. Darauf teste ich verschiedene Farbkombinationen von verschiedenen Stiften, bevor ich mich entscheide welche ich benutze. 

Diesmal ist es die Kombination der Copics aus E59, E37 und E35, außerdem der Prismacolors 1099, 946 und 1080 geworden. 


 

Das sind die Outlines, die ich für die dunkle Haut gewählt habe. 

Bei den Downloads kannst du sie dir zum Ausdrucken herunterladen. 


 

Zuerst koloriere ich den Oberkörper mit dem Copic E35, um der Haut eine Grundfarbe zu geben. Momentan sieht das noch ein bisschen so aus, als hätte sie ein braunes Oberteil an, ich weiß. 

Normalerweise sollte die Haut nicht so strichig aussehen, aber das liegt leider daran, dass der Copic so gut wie leer war. 


 

Mit den Copics setze ich schon eine leichte Schattierung (das Licht kommt übrigens von rechts), dafür die dunkelsten Schattenstellen mit E59 koloriert. 


 

Mit E37 verblende ich dann nass-in-nass die dunkelsten Schattenstellen mit der Grundfarbe der Haut. Dabei achte ich besonders drauf, dass keine glatten Farbkanten entstehen, sondern unregelmäßig lange Striche. 


 

So sieht es dann vollständig verblendet aus. Fehlen noch die Arme. 


 

Wieder zeichne ich die dunkelsten Schattenstellen mit E59 ein. (Das Licht kommt immer noch von rechts.)


 

Mit E37 nass-in-nass verblenden. 


 

Mit der hellsten Hautfarbe E35 verblenden, damit es so aussieht. Insgesamt wirkt der Arm auf dem Foto ein bisschen dunkler, als er tatsächlich ist. Das ist jedoch nicht ganz so schlimm, da die linke Seite eh die Schattenseite ist. 


 

Die Prozedur wird mit dem zweiten Arm wiederholt. Dunkelster Schatten mit E59. 


 

Mit E37 nass-in-nass verblenden. 


 

Und noch mit E35 verblenden. 

(Geht es nur mir so oder sieht die Haut ein wenig wie ein braunes Oberteil aus?)


 

An dieser Stelle habe ich nicht richtig auf den Auslöser gedrückt, sodass ein Foto fehlt. 

Da mein E35 mitten beim Kolorieren leer ging, musste ich ein bisschen improvisieren. 

Normalerweise koloriere ich die gesamte Fläche zuerst mit der hellsten Farbe, aber um Tinte zu sparen, habe ich tatsächlich nur die hier sichtbare helle Stelle mit E35 angemalt und gleich die Schattenstellen mit der dunkelsten Farbe E59 koloriert. 


 

Und noch mit E37 verblenden. 


 

Zum Schluss noch versucht mit dem fast leeren E35 den Rest zu verblenden, was ein bisschen schief ging, weil ich dadurch über die Linien hinausgemalt habe. Wer schon ein paar fast leere Copics hatte, kennt den struggle bestimmt. 


 

Die gleichen Schwierigkeiten hatte ich auch beim zweiten Bein. Man sieht an der rechten Seite, dass ich dezent übergemalt habe und auch die kleinen Flächen an den Füßen gingen nicht so gut. 


 

Weiter mit Gesicht & Hals. Ich weiche weiterhin von meiner Standard-Schattierungstechnik ab, um Tinte einzusparen. Daher der dunkelste Schatten mit E59 zuerst. 


 

Verblenden mit E37. 


 

Das letzte Stück mit E35 verblenden und das Gesicht ausmalen. 

Dabei erwähne ich nochmal das soll nicht so strichig aussehen, das liegt nur daran, dass der Copic so gut wie leer war. Denn wenn Copics leer gehen, werden die ziemlich strichig. 

Ich hoffe man kann das trotzdem sehen, bei der Grundkoloration des Gesichts achte darauf ein wenig schon die Form des Nasenrückens vorzugeben und die Stelle nicht irgendwie anzumalen. 


 

Hier sieht man jetzt wunderbar an der Stirn, was man bei der Schattierung eigentlich nicht machen soll, und zwar so glatte Kanten mit der dunklen Farbe (E59). Auch der Schatten am Kinn ist ein bisschen hochgerutscht. 

 


 

Dann habe ich versucht es mit E37 zu verblenden, die Betonung liegt auf versucht, denn das klappt überhaupt nicht gut auf der schwachen Grundkolo. 

Damit die Kanten vom Nasenrücken nicht zu hart werden, habe ich die bisher nur mit E37 eingezeichnet/schattiert. 


 

Nachdem ich versucht habe die Haut mit den letzten Resten des E35 zu verblenden, sieht es nach einer mittleren Katastrophe aus. Die Augen werde ich mit Deckweiß überdecken müssen, weil der leere Copic so stark übergemalt hat und auch sonst haben sich die Farben überhaupt nicht gut verblendet. Was daran liegt, dass für eine nass-in-nass Schattierung einfach nicht genug Tinte da war und die nahezu sofort angetrocknet ist. Es wird Zeit, dass ich den Rest mit Prismacolors rette, da die glücklicherweise Copics sehr gut überdecken können. 

 


 

Aber vorher noch ein Bild wie die gesamte Haut jetzt nur mit Copics koloriert aussieht. 


 

Da ich die Erfahrung gemacht habe, dass man die Prismacolors eben mal so ein wenig verschmieren kann, wenn man mehrfach (ungewollt) mit dem Handrücken über das Papier wischt, habe ich erstmal die restlichen Stellen mit Copics bzw. das Gold mit einem Prismacolor ausgemalt. 

 

Im ersten Schritt der Hautschattierung mit den Prismacolors, habe ich mit 1099 die dunkelsten Stellen verstärkt. 

Dazu noch zwei Anmerkungen: Bei den Prismacolors mache ich es anders als bei den Copics und schattiere von dunkel nach hell, weil die sich so besser verblenden lassen.

Und zweitens, 1099 ist so ziemlich der dunkelste Braunton, den ich habe. Man kann natürlich auch einen etwas helleren Braunton wählen, je nach Hautfarbennuance/Herkunft des Models. Die Copic-Grundkolo aus der Kombination E59, E37, E35 eignet sich in Kombination mit Prismacolors oder ähnlichen Stiften für mehrere Nuancen, je nachdem wie hell oder dunkel die Buntstfte dann sind. Ich zumindest wollte eine ziemlich dunkle Hautfarbe für dieses Design. 

 

Mit den Prismacolors habe ich außerdem weitere Details wie Bauchnabel, Schatten an den Knien, Nase, Finger und ähnliches eingezeichnet, was mit der recht breiten Spitze der Copics nicht so gut geht. 


 

Als nächstes habe ich mit 946 angefangen zu verblenden. Dabei habe ich gut die Hälfte der Flächen mit dem Stift ausgemalt, damit die Haut auch wirklich dunkel wird. Außerdem habe ich noch die Schlüsselbein-Knochen mit der gleichen Farbe eingezeichnet, sodass diese nicht total krass rausstechen und dass Model nicht abgemagert wirkt. 

Viele schattieren all solche Details in einem Schritt mit der dunkelsten Farbe, was nicht unbedingt gut ist, da es verschiedene Abstufungen von Schatten/der Helligkeit von Schatten gibt und somit die Zeichnung mehr Plastizität erlangt. 


 

Und zum Schluss noch die hellsten Hautstellen mit 1082 verblendet. Allerdings habe ich danach festgestellt, dass mir ein paar Hautstellen doch noch zu dunkel waren, sodass ich diese mit 943, 1080 und einem Splender (das ist sowas ähnliches wie der Colorless-Blender bei den Copics nur für Buntstifte und ohne Flüssigkeit) aufgehellt habe. 


 

Das hier ist jetzt das fertige Design, nachdem ich noch die Haare mit Prismacolors koloriert und alle anderen Stellen schattiert und mit Details versehen habe. 

Bei den Haaren habe ich bewusst nur Prismacolors genommen, weil ich dafür andere Brauntöne als bei der Haut haben wollte und von den Copics im Gegensatz zu den Prismacolors nur eine recht begrenzte Anzahl an dunklen Brauntönen habe. 

 

 

Ich hoffe euch hat die Anleitung gefallen und dass alles gut verständlich war. Falls ihr noch Fragen, Anmerkungen oder Wünsche habt, könnt ihr das gerne unten kommentieren, aber auch über ein einfaches Danke würde ich mich freuen.

 

Wenn ihr ein Design nach meiner Anleitung zeichnet und das anschließend auf Instagram postet, fände ich es ziemlich kuhl, wenn ihr mich darauf markiert (@itsjustnea) damit ich eure Ergebnisse auch bestaunen kann. 

 

Eine Frage habe ich noch, wünscht ihr euch eigentlich weitere Anleitungen bzw. Colour-Sheets von mir für andere Nuancen von dunkler Haut? Schließlich gibt es ja je nach Herkunft unterschiedlichste Abstufungen. 

           

           -eure Nea ♥


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